21.05.2021 ● Redaktion agrajo
Die Ausbildung zum Wasserbauer – Infos
Staudämme, Schleusen, Kanäle, Uferbefestigungen oder Deiche – die Einsatzgebiete eines Wasserbauers sind sehr vielfältig. Zum Beispiel Wartung und Pflege von Staudämmen kann ein Aufgabenbereich eines Wasserbauers sein. Lies‘ dich hier schlau über die Ausbildung zum Wasserbauer.
Steckbrief Berufsbild Wasserbauer
Berufstyp: Anerkannter Ausbildungsberuf |
Ausbildungsart: duale Ausbildung im öffentlichen Dienst oder im Gewerbe |
Ausbildungsdauer: 3 Jahre |
Lernorte: Ausbildungsbetrieb und Berufsschule |
Vergütung: ca. 765 – 1.037 € im ersten Lehrjahr bis max. 1.475 € im dritten Lehrjahr |
Welche Aufgaben hat ein Wasserbauer?
Seit tausenden Jahren nutzt der Mensch nutzt die Kraft des Wassers. Ein Viertel aller Güter werden auf Wasserstraßen transportiert. Doch wo immer das nasse Element wirkt, gibt es auch Abnutzungen. Schleusen, Wehre, Dämme, Deiche, Kanäle und viele weitere Bauten an und im Wasser müssen regelmäßig beobachtet, gepflegt und repariert werden. Denn sowohl Wind als auch Wasser nagen an ihnen. Das sind die typischen Aufgaben eines Wasserbauers:
- Instandhaltung von Dämmen, Schleusen, Ufern und Anlagen des Küsten- und Inselschutzes: du befestigst z.B. Ufer, bedienst Baumaschinen wie Pumpen oder spezielle Unterwasserbagger, verdichtest den Boden mit einer Planierraupe, pflasterst Wege, führst Messungen mit dem Nivelliergerät durch, pflanzt Sträucher und Bäume auf Dünen, baust Treppen an Böschungen
- Renaturierung von Gewässern
- Gewässerinspektion: meist auf dem Boot, du misst z.B. die Wassertiefe eines Kanals oder Hafenbeckens für den Schiffsverkehr, inspizierst Wasserbauwerke wie Schleusen, Wehre oder Stauseen
- Du beauftragst und koordinierst ggf. Baufirmen (bei größeren Reparaturen)
- Regelmäßige Überprüfung der Schifffahrtszeichen (Bojen, Tonnen, Leuchttürme): du entfernst z.B. Treibgut, oder streichst Bojen neu an
- Dokumentation der Schäden und Reparaturen
Wo arbeiten Wasserbauer?
Wasserbauer arbeiten hauptsächlich im Freien und in Wassernähe, d.h. an und auf Binnengewässern oder an Küsten, Ufern und Deichen. Daher verbringen Wasserbauer einen Großteil ihrer Arbeitszeit auf schwimmenden Baufahrzeugen. Aber auch Büroarbeit gehört zum Job, da alle Reparaturen dokumentiert werden müssen. Für kleinere Reparaturen gehen Wasserbauer zudem meist in die Werkstatt.
Als ausgebildeter Wasserbauer/-in arbeitest du entweder in einem Wasser- und Schifffahrtsamt oder in einer gewerblichen Baufirma. Erfahre im Video, wie dein künftiger Arbeitsplatz aussehen kann.
Video: Ausbildung zur Wasserbauer/in
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Wasserbauer
Was sich dein Ausbildungsbetrieb wünscht:
- Realschulabschluss oder höheren Schulabschluss (rechtlich ist aber keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben)
- Gute Noten in Mathe und Werken
- Handwerkliches Geschick
- Ein Schwimmzeugnis
- Flexibilität (Arbeiten an Ufern und Deichen sind oft nur bei Ebbe möglich)
Der Job passt perfekt zu dir, wenn du:
- Gerne im Freien arbeitest
- Naturverbunden bist
- Ein Teamplayer bist
- Schwindelfrei und trittsicher bist
Für die Ausbildung zum Wasserbauer sollte man handwerklich geschickt, trittfest und schwindelfrei sein.
So läuft die Ausbildung ab
Die Ausbildung zum Wasserbauer dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual in einem Betrieb und in der Berufsschule. Das praktische Handwerkszeug lernst du in einem Ausbildungsbetrieb, entweder in einem Wasser- oder Schifffahrtsamt oder in einer Baufirma. Die Theorie lernst du in der Berufsschule, meist in regelmäßigen Abständen im Blockunterricht. Werken und Technik (z.B. Planung von Uferbefestigungen), Mathematik (z.B. Berechnung von Sohlegefällen) und Physik (z.B. Messung von Strömungsgeschwindigkeiten) sind hier die Kernfächer.
In deinem Ausbildungsbetrieb darfst du ab Beginn mitanpacken. Hier lernst du, wie man Baustellen an Gewässern einrichtet, du übst den Umgang mit verschiedenen Baugeräten und Werkzeugen und lernst, Boote zu fahren.
Gehalt
Das Ausbildungsgehalt eines Wasserbauers/-in ist überdurchschnittlich, bis zu 850 € pro Monat erhalten Lehrlinge im ersten Lehrjahr im Baugewerbe. Ämter zahlen anfangs sogar noch mehr an ihre Auszubildenden. So könnte die Ausbildungsvergütung pro Monat etwa aussehen:
Baugewerbe:
- 1. Ausbildungsjahr: 765 – 850 €
- 2. Ausbildungsjahr: 970 – 1.200 €
- 3. Ausbildungsjahr: 1.190 – 1.475 €
Öffentlicher Dienst:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.037 €
- 2. Ausbildungsjahr: 1.091 €
- 3. Ausbildungsjahr: 1.141 €
Als ausgelernte/-r Wasserbauer/-in steigst du mit einem Gehalt zwischen 2.200 und 2.500 brutto ein. Da oft mal Nacht- und Wochenendschichten dazukommen und die Arbeit nicht ganz ungefährlich ist, bekommst du Zusatzleistungen. Mit der Berufserfahrung steigt auch das Gehalt.
Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung zum Wasserbauer
Hast du die Ausbildung erfolgreich geschafft und dein Zeugnis in der Tasche, stehen dir viele Karrieremöglichkeiten offen. Das sind sie:
- Bautechniker/-in
- Schichtleiter/-in im Schleusendienst
- Wasserbaumeister/-in
- Ingenieur/-in
Haben wir dein Interesse am Berufsbild Wasserbauer/in geweckt? Wenn ja, erwartet dich ein Beruf und die Ausbildung zum Wasserbauer voller spannender und abwechselnder Aufgaben und jeder Menge neuer Einblicke und Herausforderungen.
Du sucht noch deinen Traumjob? Hier stellen wir dir verschiedene Ausbildungsberufe der grünen Branche vor. Zum Beispiel:
- Die Ausbildung zum Tierpfleger
- Was macht man als Hauswirtschafterin?
- Was macht ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
- Was macht ein Herdenmanager und wie werde ich einer?
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Weitere Informationen über die Ausbildung zum Wasserbauer findest du unter: Berufenet – Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit (BIZ).
Autor: agrajo-Redaktion, zuletzt überarbeitet: Mai 2021
Quelle: Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit (BIZ)
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