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19.12.2013 Redaktion agrajo

Wie finde ich einen Agrarberuf, der zu mir passt?

Egal ob Sie einen Ausbildungsplatz suchen, die erste feste Anstellung nach dem Hochschulabschluss oder ob Sie sich beruflich verändern möchten, weil Sie sich in der aktuellen Stelle nicht wohl fühlen: Wichtig ist, dass Sie zunächst überlegen, was Sie auszeichnet und was Sie von Ihrer neuen Tätigkeit erwarten: Wer sind Sie? Was können Sie? Was wollen Sie erreichen?

Schärfen Sie Ihr Profil

Diese Fragen sollten ganz am Anfang Ihrer Arbeitgebersuche und Bewerbung stehen. Denn wenn Sie diese Fragen nicht für sich beantwortet haben, können Sie sich nicht klar darüber werden, ob Sie lieber in einem großen Saatgutunternehmen Karriere machen wollen oder in einem kleinen, regional verankerten Agrarbetrieb schnell Verantwortung übernehmen möchten. Ob Sie in einer Außendiensttätigkeit mit wechselnden Einsatzorten glücklich werden oder ob Sie die Sicherheit und familienfreundlichen Arbeitszeiten eines Arbeitgebers im öffentlichen Dienst bevorzugen. Und Sie können weder in der Bewerbung noch später im Vorstellungsgespräch überzeugend argumentieren, warum Sie genau die richtige Person für die ausgeschriebene Stelle sind.

Der erste Schritt

Nehmen Sie sich in einem ersten Schritt einen Block und einen Stift zur Hand sowie eine bis zwei Stunden Zeit. Folgende Fragen sollten Sie sich stellen und schriftlich beantworten:

Welche Ziele habe ich für das nächste Jahr und für die nächsten fünf Jahre?

  •  Wo will ich arbeiten? Kommt für mich ein Ortswechsel oder eine Reisetätigkeit in Frage?
  •  In welcher Branche, in welcher Unternehmensgröße fühle ich mich wohl?
  •  Welchen Arbeitsbereich wünsche ich mir?
  •  Welche weiteren Interessen habe ich und wie kann ich diese gegebenenfalls im Beruf einsetzen?
  •  Welche Arbeitsbedingungen sind mir besonders wichtig (flexible Arbeitszeiten, hoher Verdienst, verantwortliche Aufgabe, schnelle Übernahme von Führungsverantwortung)?

Der zweite Schritt

Im zweiten Schritt geht es darum, Ihre Ziel- und Wunschvorstellungen mit Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten zu ergänzen. Erstellen Sie eine zweite Liste, in der Sie auf folgende Fragestellungen eingehen:

  •  Welche Qualifikationen und Stärken bringe ich mit?
  •  Was zeichnet mich gegenüber meinen Mitschülern/Kommilitonen/Kollegen besonders aus?
  •  Welche Schul- und Studienabschlüsse habe ich? Wo habe ich die besten Noten erreicht?
  •  Welche Fremdsprachen spreche ich? Welche PC-Kenntnisse habe ich erworben?
  •  Welche weiteren Zertifikate habe ich? Auch: Welche Führerscheine bringe ich mit?
  •  Welche Erfahrungen in der Landwirtschaft oder Agrarbranche habe ich bislang gesammelt?
©shutterstock/Masson

Bringen Sie diese formalen Fähigkeiten am besten in eine Reihenfolge, indem Sie mit den höchsten Abschlüssen und den für Sie wichtigsten Kenntnissen beginnen. Notieren Sie sich außerdem Erfolge nicht nur berufliche auf die Sie besonders stolz sind. Wann haben Sie welche Hürden genommen, die Ihnen ein Jahr zuvor noch unüberwindbar schienen? Wichtig ist, dass Sie konkrete Beispiele aufschreiben, denn diese können spätestens im Vorstellungsgespräch wichtig werden, wenn Sie die berüchtigten Fragen gestellt bekommen: Was zeichnet Sie für diese Tätigkeit besonders aus? Weshalb sollten wir gerade Sie einstellen?

 

 

 

Der dritte Schritt

Nun gilt es, Ihre Wünsche, Vorstellungen und Ziele mit Ihren Kenntnissen und Qualifikationen abzugleichen. Welche Fähigkeiten wollen Sie auf jeden Fall im Beruf einsetzen? Was möchten Sie noch weiterentwickeln? Wo müssen Sie bei Ihren Wünschen eventuell Abstriche machen? Vielleicht haben Sie schon ein Unternehmen ins Auge gefasst, das Sie als Arbeitgeber interessieren würde. Vielleicht haben Sie auf agrajo auch schon ein Stelleninserat gefunden, das Ihre Aufmerksamkeit geweckt hat. In diesen Fällen gilt: Je besser Ihr persönliches Profil zum beschriebenen Tätigkeitsprofil passt, desto aussichtsreicher sind die Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Je besser Ihre Wunschliste zum beschriebenen Unternehmens- und Aufgabenprofil passt, desto wahrscheinlicher werden Sie sich in dem Unternehmen und dem Job wohlfühlen.

Das Profil einsetzen

Allerdings wird Ihr persönliches Profil nur in den seltensten Fällen hundertprozentig mit den geforderten Qualifikationen übereinstimmen. Das liegt darin begründet, dass viele Arbeitgeber solch umfangreiche Anforderungen stellen, die ein einzelner Mensch gar nicht erfüllen kann. Auch deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Stärken und Fähigkeiten bereits niedergeschrieben haben. Nehmen Sie diese Liste wieder zur Hand und gewichten Sie Ihre Antworten anhand der Unternehmenswünsche. Können Sie zumindest die Kriterien, die laut Inserat besonders wichtig für die Aufgabe sind, abdecken? Dann sollten Sie sich unverzüglich ans Bewerbungsschreiben machen. Das Anschreiben wird Ihnen nun nicht mehr schwer fallen, denn anhand Ihres Persönlichkeitsprofils kennen Sie sich nun besser und können gezielt argumentieren, warum gerade Sie die Stelle bekommen sollten.

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