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Campus und Uniplatz der Universität Halle-Wittenberg©Universität Halle

10.09.2014 Redaktion agrajo

Dein Studium an der Universität Halle-Wittenberg

Die Wiege des Acker- und Pflanzenbaus in Deutschland steht in der agrarisch geprägten Umgebung von Sachsen-Anhalt und der Magdeburger Börde mit ihren sehr fruchtbaren Böden. So haben Pflanzenzüchtungen bis heute zum Großteil ihren Ursprung in dieser Region. Nach wie vor spielt die Agrar-und Ernährungsindustrie auch als Wirtschaftszweig eine maßgebliche Rolle in Sachsen-Anhalt. Halle bildet zusammen mit dem 38 Kilometer entfernten Leipzig das Zentrum des Wirtschaftsgroßraums Mitteldeutschland. Die heutige Martin-Luther-Universität ist aus den Hochschulen Wittenberg und Halle entstanden, die beide auf eine lange Tradition zurückblicken. Mehr als 500 Jahre Forschung und Lehre ziehen knapp 25.000 junge Studierende an. Die Agrar- und Ernährungswissenschaften, Geowissenschaften sowie der Bereich Informatik gehören zur Naturwissenschaftlichen Fakultät III, die rund 2.000 Studierende zählt.

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Professor Dr. Olaf Christen, Studiengangsverantwortlicher für Agrarwissenschaften an der Naturwissenschaftlichen Fakultät III, Universität Halle-Wittenberg gibt im Interview weitere Informationen über das Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften in Halle.

Bachelor und/oder Master? Was wollen die Studierenden? Was fragt der Arbeitsmarkt nach?

Der überwiegende Teil der Studierenden in den Agrar- und Ernährungswissenschaft rund 80 Prozent  entschließt sich nach dem Bachelor für den Masterabschluss. Davon geht jeweils ein Drittel in die Leitungsebene beispielsweise bei den Agrargenossenschaften der Umgebung und in den vor- oder nachgelagerten Bereich. Die Nachfrage nach den Agrarspezialisten in unserer Region ist groß und kommt aus den Bereichen Handel, Züchtung, Düngung, Pflanzenschutz und Futtermittel. Weil viele Jahrgänge in den Betrieben bald in Rente gehen, wird Nachwuchs vor allem auch in den Agrargenossenschaften gesucht. Außerdem haben große Arbeitgeber der Landtechnik und Agrochemie ihren Sitz im Umland, so dass die Karriereaussichten für die Absolventen sehr gut sind.

Wie gut ist der naturwissenschaftliche Anteil im Studium zu bewältigen?

Insgesamt bereitet dies normalerweise keine Probleme. Das Fach Chemie nimmt allerdings im Vergleich zu anderen Studiengängen in Deutschland bei uns einen etwas höheren Stellenwert ein. Das ist schon anspruchsvoll, aber zu Beginn versuchen wir, alle Studierenden auf ein einheitliches Niveau zu heben. Das gelingt und funktioniert im Großen und Ganzen gut.

Sie haben erfolgreich den Studiengang Management natürlicher Ressourcen etabliert. Wie sehen die Inhalte aus?

Der Studiengang ist in den Geo- wie auch den Agrarwissenschaften angesiedelt. Er qualifiziert für Berufsfelder in der Umwelt-, Raum- und Landschaftsplanung und stellt den Wasser-, Boden- und Naturschutz in den Mittelpunkt. Wer sich für diesen Studiengang entscheidet, erlernt die Grundlagen für praxisorientierte Berufsfelder sowie auch für den wissenschaftlichen Dienstleistungsbereich. Die Bachelor- oder Master-Absolventen arbeiten zum Beispiel in Ingenieurbüros, Consulting-Firmen oder Fachbehörden wie den Landesämter für Geologie. Die Nachfrage aus der Wirtschaft ist groß, wobei viele Absolventen auch in den klassischen Agrarbereich gehen, beispielweise in die Landtechnik, da sie Spezialisten für die  Bodenbearbeitung sind.

Was unterscheidet Ihre Fakultät von denen anderer Universitäten? 

Die Anzahl derjenigen, die in Halle hauptamtlich in der Lehre tätig sind, ist zwar vergleichbar mit den anderen Agrarfakultäten. Doch wir haben darüber hinaus einen großen Standortvorteil: Es gibt eine enge Vernetzung innerhalb der Universität bei den Grundlagenwissenschaften und eine enge Kooperation mit den außeruniversitären Einrichtungen. Beispielweise mit dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO). Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören außerdem das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB). Über dieses Institut können Abschlussarbeiten erstellt werden in allen Themenbereichen, die sich mit Pflanze und Boden beschäftigen. Auch das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK), ein international renommiertes Forschungszentrum, ist an die Fakultät angebunden. Diese Kooperation ermöglicht eine Ausbildung in großer Breite und spezielle Masterstudiengänge im Bereich Nutzpflanzen und ihrer Züchtung.

Was zieht Studierende an das Institut außer den universitären Angeboten?

Wir hören von Studierenden, dass sie an Halle die kurzen Wege lieben Halle ist eine Fahrradstadt. Mit mehr als 230.000 Einwohnern bietet die Stadt eine attraktive Kombination aus Kunst, Kultur und Erholung in einer historisch gewachsenen Innenstadt. Mit über 7.000 Hektar Wasser- und Grünfläche gilt sie auch als Freizeit- und Sportparadies. Außerdem schätzen die Studierenden den guten Wohnungsmarkt, soll heißen: bezahlbare Wohnungen, ob alleine oder in der WG, sind viel leichter zu finden als in andere Städten.

Das Interview führte Christiane Siemann.

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Welche deutschen Universitäten haben im Fachbereich Agrarwissenschaften den besten Ruf?


Die Studiengänge im Überblick:

Die Agrar- und Ernährungswissenschaften Institute of Agricultural and Nutritional Science, Agronomy and Organic Farming gehören zur Naturwissenschaftlichen Fakultät III. Rund 700 Studierende zählt der Fachbereich in den folgenden Studiengängen:

Zulassung

Es gibt keine Zulassungsbeschränkung für Bewerber mit dem Abschluss Hochschulreife. Unter bestimmten Bedingungen kann auch ohne Abitur studiert werden. Wer mindestens einen Realschulabschluss oder einen gleichgestellten Abschluss vorweisen kann sowie eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem für den jeweiligen Studiengang
qualifizierenden Bereich, ist als Studierender willkommen.

Lehr- und Versuchsstationen

Die Versuchsfelder und Ställe haben eine lange Tradition und gehen auf Professor Julius Kühn zurück. Er wurde im Jahre 1862 zum Professor für Landwirtschaft an die Universität Halle berufen und hielt es für erforderlich, dass ihm auch die erforderlichen Forschungsgrundlagen, nämlich Feld und Stall, zur Verfügung gestellt wurden. Mit der Schaffung des Haustiergartens und eines Pflanzenzucht-Versuchsfelds sowie die Anlage erster Dauerversuche legte Julius Kühn im Jahr 1865 den Grundstein für die jetzigen Lehr- und Versuchsstationen des Instituts: der Lehr- und Versuchsstation Halle und das
Agrar- und ernährungswissenschaftliche Versuchszentrum (AEVZ) Merbitz.


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