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Interview Sebastian HR und Recruitment Kiefer CNH Industrial©CNH Industrial Deutschland GmbH

16.05.2014 Redaktion agrajo

Sebastian Kiefer, CNH Industrial

Seit vergangenem Jahr gibt es eine neue Größe in der Landtechnikbranche: CNH Industrial. Das Unternehmen umfasst die Produktion von Land-, Bau- und Nutzmaschinen, Motoren und Getrieben. Sebastian Kiefer ist seit fast zwei Jahren als Personalspezialist für Personalentwicklung und Recruiting im Bereich Land- und Baumaschinen zuständig. Julia Eder von der Redaktion traction hat mit ihm über die Karrieremöglichkeiten bei dem global agierenden Unternehmen gesprochen.

TRACTION: CNH Industrial ist der zweitgrößte Produzent für Landmaschinen weltweit. Was zeichnet das Unternehmen als Arbeitgeber aus?

SEBASTIAN KIEFER: CNH Industrial ist einer der größten Konzerne im Anlagen- und Investitionsgüterbereich mit über 70.000 Mitarbeitern. Dadurch, dass der Konzern zwölf Marken vereint, gibt es unterschiedlichste Arbeitsbereiche. Das Thema Precision Solutions and Telematics zum Beispiel kommt aus dem Landmaschinenbereich, findet aber zunehmend auch in anderen Bereichen wie der Baumaschinenbranche oder im Brandschutz Anwendung. Man muss seine Karriere daher nicht auf einen Bereich beschränken.

TRACTION: Ein Grund dafür ist, dass CNH verschiedene Marken umfasst. Max Birle ist einer der wenigen, der bei euch markenübergreifend arbeitet. Was bringt diese Arbeitsweise im Vergleich zur Spezialisierung auf eine Marke?

KIEFER: Max Birle ist einer der Vorreiter, was markenübergreifendes Arbeiten betrifft. Aber auch in anderen Bereichen, wie Finanzen, Human Resources oder Parts and Services, arbeiten wir schon so. Ein Vorteil der zunehmenden Verzahnung ist, dass man von der Erfahrung aus anderen Bereichen profitieren kann. Durch diese Verzahnung erhält man auch eine ganz andere Dynamik.

TRACTION: Kann man auch zwischen den einzelnen Marken wechseln?

KIEFER: Selbstverständlich. Wir haben im Rahmen des Zusammenschlusses jetzt ein Job Posting Tool eingeführt. Dort werden Stellen bereichsübergreifend, EMEA-weit ausgeschrieben, also für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Jeder Mitarbeiter hat Zugang zu den Ausschreibungen und kann sich ganz einfach bewerben.

TRACTION: Neben den verschiedenen Marken gibt es die verschiedenen Arbeitsbereiche, wie Entwicklung, Logistik oder Marketing. Wo wird im Moment verstärkt Personal gesucht?

KIEFER: Wenn wir uns auf den Bereich Land- und Baumaschinen in Deutschland konzentrieren, haben wir nur wenige klassische Ingenieursstellen, weil wir nicht in Deutschland produzieren. In allen anderen Bereichen Marketing, Produktmanagement, Kundendienst, technisches Training suchen wir immer gutes Personal. Die meisten Absolventen haben wir aus Agrartechnik, Agrarwissenschaft und Agrarökonomie. Interessenten sollten generell einen starken landwirtschaftlichen Background mitbringen.

TRACTION: Wäre es auch möglich, andere Fächer zu studieren und den landwirtschaftlichen Bezug beispielsweise aus dem Elternhaus mitzubringen?

KIEFER: Ja, auch dafür haben wir viele Beispiele. Häufig kommen junge Leute mit einem elterlichen Betrieb zu uns, um erstmal Erfahrung in der Industrie zu sammeln. Den Hof übernehmen sie vielleicht erst später. Es ist immer toll, wenn jemand die Landwirtschaft von klein auf mitbekommen hat, weil er dann auch unsere Kunden besser versteht. In der Regel sind solche Leute auch technisch schon sehr versiert.

TRACTION: Welche Anforderungen haben Sie an Bewerber, beispielsweise was Soft Skills und Sprachkenntnisse betrifft?

KIEFER: Sehr wichtig ist bei uns selbstständiges Arbeiten, Flexibilität und kreatives , vernetztes Denken. Bei den Sprachen ist ganz klar Englisch am wichtigsten. Bei 71.000 Mitarbeitern weltweit ist das unsere Unternehmenssprache; E-Mail-Verkehr, Telefonate und Call-Konferenzen finden auf Englisch statt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass es verhandlungssicher sein muss, weil das viele abschreckt. Aber man sollte schon sehr gut auf Englisch kommunizieren können.

TRACTION: Gute Englischkenntnisse bringen inzwischen schon viele Bewerber mit. Inwiefern hilft es, wenn man noch weitere Sprachen kann?

KIEFER: Das ist natürlich immer ein Vorteil. Also was bei uns aus der Firmentradition und der Historie heraus nicht schaden kann, ist Italienisch. Unsere Parts-Organisation hat einen Schwerpunkt in Frankreich, daher ist Französisch auch gut. Und wenn man sich Richtung Osten orientieren möchte, ist Russisch absolut gefragt.

©CNH Industrial Deutschland GmbH

TRACTION: Wenn ich diese Anforderungen mitbringe, aber gerade nicht die richtige Stelle aus- geschrieben ist, sind dann Initiativbewerbungen erwünscht?

KIEFER: Absolut. Ich versuche stets den persönlichen Kontakt zum Bewerber zu pflegen. Bei Stellenausschreibungen in sozialen Netzwerken, wie Xing oder LinkedIn, oder auf Karriereseiten wie agrajo.com findet man mich mit meiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Ich denke, der einfachste Weg ist, mich da zu kontaktieren. Ich freue mich immer über Initiativbewerbungen und Anfragen und versuche zeitnah zurückzurufen. Beim persönlichen Austausch kann man immer auf beiden Seiten viel lernen und erfahren und in so einem großen Konzern ergeben sich ständig neue Möglichkeiten.

TRACTION: Wenn man dann mal Fuß gefasst hat bei CNH Industrial, welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

KIEFER: Da würde ich mich so weit aus dem Fenster lehnen, dass ich zusage: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Wir haben nicht unbedingt die klassischen Laufbahnn. Vielmehr nutzen wir intern Tools, mit denen jeder Mitarbeiter seine Karriere aktiv mitgestalten kann. Im Bereich der Personalentwicklung werden Bedarfe mit dem Vorgesetzten besprochen und dann entsprechend mit der Personalabteilung geplant. Das Angebot ist vielfältig und geht beispielsweise vom Sprachkurs in England bis zum Excel-Training.

TRACTION: Welche Möglichkeiten gibt es, vom Homeoffice aus oder mit flexiblen Arbeitszeiten zu arbeiten?

KIEFER: Das kommt natürlich auf die Stelle an. Wir haben viele Homeoffice-Stellen, zum Beispiel für den Außendienst und den technischen Support. Aber es gibt natürlich auch Positionen, wo es wichtig ist, am Standort zu sein.

Das Interview führte Julia Eder vom Magazin traction.

Das Interview erschien in der traction-Ausgabe Mai/Juni 2014.

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