27.07.2020 ● Redaktion agrajo
Erste berufsbegleitende Weiterbildung im Precision Farming
Ab diesem Juli haben Landwirte in Sachsen die Möglichkeit, eine einjährige berufsbegleitende Ausbildung im Bereich „Precision Farming“ zu machen. Die Teilnahmekosten des Zertifikatskurs „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ des Agronym e.V. werden dabei vom Freistaat Sachsen übernommen. Das sind die Inhalte der Spezialausbidlung.
Precision Farming wird immer relevanter
Um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen landwirtschaftliche Betriebe ihre Mittel immer sorgsamer und effizienter einsetzen. Informationsbegleiteter, automatisierter Pflanzenbau gewinnt in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung.
An Aus- und Weiterbildungen im Bereich Precision Farming mangelt es jedoch. Bisher gibt es noch kein ganzheitliches Angebot für Landwirte oder Betriebsleiter. Deshalb hat der Agronym e.V., ein Verein zur Förderung von nachhaltiger Bioökonomie, den Zertifikatskurs „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ initiiert. Der Kurs startet erstmals im Juli 2020.
Praxisnahe und einmalige Weiterbildung in Precision Farming
„Der Kurs ist ein komplett neues Bildungsformat für landwirtschaftliche Praktiker„, sagt Prof. Dr. Thomas Herlitzius von der Technischen Universität Dresden. Der Prfessor hat die Spezialausbildung mit ins Leben gerufen.
„Der Kurs ist einmalig in Deutschland: Im Verlauf einer kompletten Saison vermitteln wir pflanzenbauliches Wissen und erfassen auf allen Versuchsflächen die Daten. Diese werten wir mit den Teilnehmern des Kurses aus, dadurch werden die Zusammenhänge ersichtlich. Das macht die Erkenntnisse direkt für die Praxis anwendbar„, fährt Prof. Herlitzius fort.
Dauer, Kosten und Inhalte des Kurses
Der Kurs dauert 13 Monate lang und beginnt jeweils im Sommer eines Jahres. Er ist in verschiedenen Modulen aufgebaut und die Teilnehmer schließen ihn mit einer Prüfung ab. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen begrenzt, damit hohe Qualität und persönliche Betreuung gewährleistet werden können.
Das sind die Module des Kurses:
- 1. Grundlagen des Precision Farming
- 2. Grunddüngung
- 3. Aussaat
- 4. N-Düngung
- 5. Pflanzenschutz
- 6. Technologisches Projekt und digitales Feldbuch
- 7. Abschlussprüfung
Die Kosten von rund 10.000 € pro Person werden dieses Jahr vom Freistaat Sachsen übernommen. Zusätzlich wird das Projekt aus den Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) gefördert.
Agronym e.V. hat Firma Agricon mit ins Boot geholt
Für die didaktische Gestaltung des Kurses hat der Agronym e.V. die Firma Agricon gewonnen. Das familiengeführte Unternehmen aus Jahna entwickelt seit 25 Jahren digitale Lösungen für die landwirtschaftliche Praxis .
„Precision Farming kann erst dann sein volles Potential entwickeln, wenn digitale Prozesse und deren Regeln transparent vermittelt, verstanden und auf den Betrieben nachvollziehbar angewendet werden“, sagt der Agricon-Geschäftsführer Peer Leithold.
Der Agronym e.V. fördert Wissenschaft, Forschung und nachhaltige Bioökonomie in Mitteldeutschland. Der Verein versteht sich selbst als Netzwerk und Informations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform technischer Innovationen für die Landwirtschaft.
So melden sich Interessierte beim Kurs an
Interessierte können sich ab sofort online auf der Vereinshomepage zum Kurs anmelden: Hier geht es zur Online-Registrierung zum Zertifikatskurs Digitaler Pflanzenbau. Neben den Kontaktdaten müssen Bewerber Lebenslauf und Motivationsschreiben einreichen. Mehr Informationen zum Kurs findest du außerdem auf agrarheute.com.
Bewerbungsschluss für den diesjährigen Kurs war der 5. Juli 2020. Interessenten können sich jedoch gerne bereits heute für den nächsten Zertifikatskurs bewerben, welcher im Juli 2021 beginnen wird.
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