Ausbildung Pferdewirt
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31.03.2021
Redaktion Agrajo

Ausbildung zum Pferdewirt – Infos rund um den Beruf

Schon in Kindesalter träumen viele davon später beruflich mit Tieren zusammenarbeiten zu können. Neben der Ausbildung zum Tierpfleger und weiteren gibt es auch die Ausbildung zum Pferdewirt. Dass es sich bei dem Beruf aber nicht nur um reiten & striegeln handelt ist vielen nicht bewusst. Informiere dich hier was genau dich erwartet.

Steckbrief Berufsbild Pferdewirt

Pferdewirt: Kein Beruf für Couchpotatoes

Pferde führen gehört auch mit zur Ausbildung zum Pferdewirt
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Viele junge Reiter oder Pferdezüchter träumen davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Möglich macht das der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf Pferdewirt. Hier lernst du alles rund um die Versorgung und Ausbildung von Pferden. Je nach Interesse kannst du dich auf eine der fünf verschiedenen Fachrichtungen spezialisieren.

Für die Arbeit mit Pferden solltest du körperlich fit und sportlich sein. Ebenso brauchst du Leidenschaft für Pferde und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Nicht selten benötigen Pferde auch eine Betreuung außerhalb der geregelten Arbeitszeiten, beispielsweise im Krankheitsfall. Das sollte dir nichts ausmachen.

Die Aufgaben eines Pferdewirts

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Viele lieben das Reiten. Hier genießen zwei junge Reiterinnen den Ausritt an der Sonne mit ihren Pferden.

Wie jeder Beruf mit Tieren ist Pferdewirt ein vielfältiger und spannender Beruf. In erster Linie versorgst, pflegst und trainierst du Pferde. Das Tierwohl steht an oberster Stelle.

Das sind deine Aufgaben als Pferdewirt:

  • tägliches Versorgen der Pferde: Füttern, Striegeln, Ausmisten
  • Bewegen und Arbeiten mit Pferden aller Altersstufen
  • Pferde in Wettbewerben oder Leistungsprüfungen vorstellen
  • medizinische Versorgung von Pferden bei Verletzungen/ Unfällen
  • Pflege von Maschinen, Geräten, Ausrüstung und Zubehör

Auch die Pferdezucht kann in deinen Aufgabenbereich fallen. Pferde müssen ausreichend bewegt werden und eventuell für Turniere vorbereitet werden. Auch dafür darfst du Sorge tragen. Neben klassischem Reitunterricht bereitest du sowohl die Pferde als auch die Reiter auf Turniere vor. Dazu zählt auch der tiergerechte Transport der Pferde

Voraussetzungen

Für den Ausbildungsberuf ist keine grundsätzliche Schulbildung vorgeschrieben. Dennoch wünschen sich die meisten Ausbildungsbetriebe mindestens einen mittleren Schulabschluss. Zudem sollten Bewerber körperlich und geistig fit sein, damit sie den Anforderungen dieses Berufs später einmal gewachsen sind.

Das solltest du für die Ausbildung zum Pferdewirt mitbringen:

  • Gefühl für den Umgang mit Pferden und reiterliches Talent
  • pädagogisches Geschick im Umgang mit Menschen
  • Einsatzbereitschaft und Engagement
  • Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit
  • gute Beobachtungsgabe und Aufmerksamkeit (um Krankheit vom Pferd zu erkennen)

Video: So wirst du Pferdewirt/in für Pferdehaltung und Service

Die verschiedenen Fachrichtungen während der Ausbildung

Während deiner Ausbildung zum Pferdewirt stehen dir diese fünf Fachrichtungen zur Wahl:

  • Pferdehaltung und Service
  • Pferdezucht
  • Klassische Reitausbildung
  • Pferderennen mit den Einsatzgebieten Trabrennfahren oder Rennreiten
  • Spezialreitweisen mit den Einsatzgebieten Western- oder Gangreiten

Wo arbeitet man als Pferdewirt?

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Pferdewirte arbeiten überall dort, wo es Pferde gibt, also z. Bsp. auf Gestüten, Reiterhöfen, Deckstationen oder bei landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf die Pferdezucht spezialisiert haben. Auch Pferdepensionen, Reitsportvereine, Reitställe oder Rennställe stellen Pferdewirte ein.

Dort Arbeiten Pferdewirte in Reitställen, Reithallen, im Freien auf Weideflächen, Reitplätzen und Pferdekoppeln, aber auch im Büro.

Wie läuft die Ausbildung zum Pferdewirt ab?

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Pferde sind Tiere, keine Maschinen und bedürfen deshalb besonderer Fürsorge.

Pferdewirt ist ein klassischer Ausbildungsberuf, den du bei einem anerkannten Ausbildungsbetrieb erlernen kannst. Du wirst eine Berufsschule besuchen, um erlernte Fachkenntnisse mit theoretischem Wissen zu kombinieren. Oft gibt es auch überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen, um die Ausbildung noch weiter zu intensivieren.

Die Ausbildung richtet sich nach dem Ausbildungsrahmenplan, der im Berufsbildungsgesetz festgelegt worden ist. Dieser umfasst folgende Aspekte:

  • Tiergerechte Pferdehaltung und Pferdefütterung, Tierschutz und Tiergesundheit
  • Ausbildung und Vorbereitung von Pferden für Zucht und Leistungsprüfungen
  • Betriebliche Abläufe und Organisation, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
  • Dienstleistungen, Kundenorientierung und Marketing
  • Pferdezucht und Pferdeaufzucht
  • Ausrüstung, Einsatz von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz, Naturschutz, ökologische Zusammenhänge und Nachhaltigkeit
  • Qualitätssichernde Maßnahmen

Nach der Hälfte der Lehrzeit kommt eine Zwischenprüfung auf dich zu. Hier wird dein bisheriger Leistungsstand abgeprüft. Nach 3 Jahren endet die Lehrzeit mit der Abschlussprüfung in einer gewählten Fachrichtung.

Neben den Fachthemen tiergerechte Pferdehaltung- und Fütterung, Tierschutz und -gesundheit, Zuchtplanung und -methoden und Training und Ausbildung von Pferden und Reitern, beinhaltet die Ausbildung auch viel fachrichtungsübergreifendes Wissen:

  • Angebot von Dienstleistungen
  • Kundenservice
  • Marketing
  • Einsatz von Maschinen und Geräten

Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung zum Pferdewirt

Nach der Ausbildung stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen:

Dir hat das Berufsbild Pferdewirt gefallen und die Arbeit mit Tieren bereitet dir große Freude? Dann schau doch mal rein in unseren Artikel über den Ausbildungsberuf Tierpfleger.

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