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Eine Person unterschreibt einen Vertrag© stock.adobe.com/Anja Götz

06.02.2023 Theresa Paape

Blind Signing: Das musst du über den Trendbegriff wissen

Was ist Blind Signing?

Der Begriff Blind Signing stammt vom Karrierecoach Bernd Slaghuis. Mitte November 2022 veröffentlichte er einen Beitrag über das Phänomen Blind Signing auf seiner Website, kurz danach nahmen unter anderem das Handelsblatt und t3n das neuartige Phänomen unter die Lupe. 

Slaghuis beschreibt den Frust von Jobwechslern als eine Folge des Blind Signings. Denn beim Blind Signing wird in kurzer Zeit ein neuer Job angenommen und ein Arbeitsvertrag sozusagen „blind“, also zu schnell oder zu überstürzt,unterschrieben. Die Inhalte und Aufgaben des neuen Jobs werden aufgrund der kürzer der Zeit nicht genauer hinterfragt oder geprüft. Im neuen Job angekommen, stellt der neue Mitarbeiter nach kurzer Zeit fest, dass ihm die Stelle nicht zusagt. Aufgrund von Unterforderung, fehlender Einarbeitung oder weil die Aufgaben nicht dem Stellenprofil entsprechen, kommt bereits nach kurzer Zeit Frust auf. 

Das Phänomen des Blind Signings betrifft Arbeitnehmer und Arbeitnehmer gleichermaßen. Den Unternehmen, die dringend nach Mitarbeitern suchen, entstehen hohe Kosten. Und bei Jobwechslern kommen wiederum Frust und Zweifel auf.

3 Gründe für Blind Signing 

Slaghius beschreibt in seinem Beitrag weiterhin drei Faktoren, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt dazu führen, dass es zum Blind Signing kommt: 

  • kurze Recruiting-Prozesse
  • panische Bewerber
  • oberflächliche Gespräche

Immer kürzer werdende Recruiting-Prozesse sind Fluch und Segen zugleich, zumal gleichzeitig die Ansprüche an Bewerbungsunterlagen sinken. Ein kurzer Bewerbungsprozess führt mitunter dazu, dass vakante Stellen schneller nachbesetzt werden können. Doch lässt der kurze Prozess nur oberflächliche, meist per Zoom oder Teams geführte, Gespräche zu. Nach einem ersten, soliden Gespräch wollen sowohl Recruiter als auch angehende Jobwechsler nicht lange zögern. Beim Unternehmen ist die Panik davor, dass der Kandidat ein anderes Jobangebot annimmt, hoch. Bei Bewerbern führt wiederum die Angst vor einer Lücke im Lebenslauf dazu, dass das erstbeste Jobangebot angenommen wird.


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Auf LinkedIn und in den sozialen Medien hört man vermehrt von „Quiet Quitting“. Wir haben uns die Berichterstattung zum Quiet Quitting angesehen und fassen dir zusammen, was der Begriff bedeutet und welches Phänomen dahinter steckt.


5 Tipps: So vermeidest du Blind Signing 

Doch wie kannst du auch bei vermeintlichem Zeitdruck Blind Signing vermeiden? Wir haben 5 Tipps für dich: 

  • Bereite dich bestmöglich auf das Bewerbungsgespräch vor und stelle kritische Nachfragen zur Stelle, zum Jobangebot und zu den Erwartungen
  • Frag nach einem zweiten Gespräch, wenn dir weiterhin Aufgaben und Jobinhalte unklar sind 
  • Nimm dir ausreichend Bedenkzeit, um nach einem Jobangebot eine Entscheidung zu treffen
  • Habe keine Angst vor Lücken im Lebenslauf und trau dich Jobangebote abzulehnen
  • Lass dich nicht drängen – weder zu einer Entscheidung noch zu einer Unterschrift prüfe den Arbeitsvertrag ausgiebig

Für Unternehmen und Bewerber gilt gleichermaßen: Nutzt das Bewerbungsgespräch für ein ernsthaftes beidseitiges Kennenlernen und stellt kritische Nachfragen. Wenn nach dem ersten Gespräch noch Unklarheiten bestehen, können beide Seiten um ein weiteres Gespräch bitten und kritische Fragen stellen.

 


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