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07.10.2014 Redaktion agrajo

Hochschule Osnabrück – Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur

Im Oberzentrum einer Region rund 1,2 Millionen Einwohnern spielt Osnabrück seit jeher eine führende Rolle. Die Stadt liegt im Schnittpunkt der europäisch wichtigen Wirtschaftsachsen Amsterdam-Berlin und Rhein/Ruhr-Hamburg und hat eine lange Geschichte als wirtschaftlicher Dreh- und Angelpunkt. Bedeutende Hersteller von Landmaschinen, Agrarsystemtechnik und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie haben ihren Sitz in der Region, ebenso das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik. An der Hochschule Osnabrück sind 12.000 Studierende eingeschrieben, annähernd 2.500 besuchen die Fakultät für Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur.Übrigens: Osnabrück ist bundesweit die einzige Großstadt, die in einem Naturpark liegt, dem Natur- und Geopark „Terra.vita“. Bekannter ist er unter dem Namen „Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge“.

Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident der Hochschule Osnabrück, Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur sowie Vizepräsident für Forschung und Transfer. Im Interview beschreibt Professor Dr. agr. Bernd Lehmann die Bandbreite der Studiengänge und Besonderheiten der Fakultät für Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur.

Ihre Fakultät entwickelt immer wieder neue Studiengänge wie den  „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion“. Welche Gründe haben Sie dafür?

Die klassischen Bereiche Landwirtschaft, Gartenbau und Ökotrophologie konzentrieren sich traditionell auf die Erzeugung. Wir wollten jedoch die gesamte Wertschöpfungskette der Nahrungsmittel in der Lehre und Forschung abbilden. Deshalb haben wir mit den zusätzlichen Möglichkeiten aus dem Hochschulpakt den Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion“ aufgesetzt. Denn in unserer Region ist neben der Agrarwirtschaft die Lebensmittelerzeugung ein starkes Wirtschaftsfeld. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen aus dem Berufsfeld haben wir Lehrpläne entwickelt, sowie eine gute Infrastruktur, eigene Laborgebäude und ein Lebensmittel-Technikum (für Lebensmittelverfahrenstechnik) zur Verfügung gestellt. Damit waren wir sehr erfolgreich. Denn der Bedarf an Wirtschaftsingenieuren im Bereich Lebensmittelproduktion ist hoch. Bislang werden derartige Stellen zumeist noch mit Betriebswirtschaftlern oder mit Lebensmittelingenieuren besetzt und die jeweils fehlenden Fachkenntnisse müssen bei Arbeitsbeginn im Unternehmen erst vermittelt werden.

Was versteckt sich hinter dem Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Agri- und Hortibusiness“? Wie unterscheidet er sich vom Studium der Landwirtschaft?

Landwirtschaft und Gartenbau haben eine sehr starke Ökonomisierung erfahren. Die angehenden Wirtschaftsingenieure beschäftigen sich mit den naturwissenschaftlichen Anteilen und Bedingungen der Erzeugung deshalb nicht mehr ganz so stark, dafür aber mit Agrarmanagement, Marketing und strategischer Unternehmensentwicklung. Das Curriculum wurde in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern entwickelt und die Vorlesungsinhalte werden ständig an neue Erkenntnisse sowie aktuelle Fragestellungen aus der Wirtschaft angepasst. Denn sie sucht zunehmend Fachkräfte, die neben produktionstechnischen Kenntnissen ein fundiertes Know-how in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung vorweisen können. Die Absolventen des Studiengangs arbeiten beispielweise in der Zulieferindustrie, der Landtechnik- und Gewächshaustechnikindustrie, in großen landwirtschaftlichen/gartenbaulichen Produktionsbetrieben sowie Handelsunternehmen der grünen Branche.

Der Bachelorstudiengang Landwirtschaft mit dem Studienschwerpunkt „Pferdemanagement“ ist in Deutschland einzigartig. Außerdem bieten sie den Schwerpunkt „Geflügelwissenschaften“. Wie kommt es zu diesen Exotenfächern?

Es gibt wenige Standort in Deutschland, die ein spezifisches Umfeld haben, das sie auf die  Idee bringen könnte, sich intensiv mit der Geflügelwirtschaft oder mit Pferdewirtschaft zu beschäftigen. In unserer Region ist das anders. Der Nordwesten Deutschlands bildet den Schwerpunkt der deutschen Geflügelwirtschaft mit rund der Hälfte der nationalen Geflügelbestände. Sehr viele der vor- und nachgelagerten Unternehmen sind hier ansässig. Auch stellt die Region die Hochburg der Pferdezucht und -haltung dar. So liegt das Osnabrücker Land im Herzen der drei großen Warmblutzuchtverbände Hannover, Westfalen und Oldenburg. Eine starke Industrie rund um das Pferd hat sich hier etabliert. Beide Bereiche haben ein großes Interesse an akademischen Fachkräften, auf die wir mit passenden Schwerpunkten reagiert haben.

Die Fakultät erhält mehr Bewerbungen als Studienplätze zur Verfügung stehen. Dies gilt für einige der Bachelor- als auch der Masterstudiengänge. Wie sehen die Zulassungsbeschränkungen aus?

Zu den am stärksten nachgefragten Bachelorstudiengängen der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur zählt der Bachelorstudiengang „Landwirtschaft“. Bei jährlich 350 bis 400 Bewerbungen um einen Studienplatz beginnt nach dem Zulassungs- und Einschreibeverfahren rund ein Drittel der Bewerber mit einem Studium in Osnabrück. Bei den Masterstudiengängen erhält jeder zweite bis dritte Bewerber einen Studienplatz. Für die Aufnahme des Masterstudiums Agrar- und Lebensmittelwirtschaft ist in der Regel eine Abschlussnote des Bachelorstudiums von mind. 2,5 oder besser erforderlich. Aber wir wollen unsere Studierenden auch gerne näher kennenlernen und bitten daher mit der Bewerbung um ein entsprechendes Motivationsschreiben. Letztendlich bieten wir gerne Beratung und Unterstützung bei der Studienwahl an, denn viele Fragen lassen sich nur so klären. Erste Infos finden unsere zukünftigen Studierenden hier

Die Fakultät ist auch bekannt für eine eigene Biersorte

Die nicht nur bekannt, sondern auch beliebt ist. Die Studierenden im Wirtschaftsingenieurwesen der Lebensmittelproduktion haben im Rahmen von Projektarbeiten die Rezepturen für die Biersorten „Haster Dunkel“ und „Haster Hell“ entwickelt, benannt nach dem Stadtteil, in dem die Fakultät liegt. Um die Rezepturen zu entwickeln, haben die Studierenden auf der hochschuleigenen Laborbrauanlage, die einer professionellen Industrieanlage im verkleinerten Maßstab entspricht, fleißig Braugänge ausgeführt, bis das Campus-Bier entstand. Es wird seit 2009 beispielweise bei Erstsemesterbegrüßungen und Feiern der Studierenden angeboten. Heute brauen aber nicht selbst, sondern das übernimmt nach unserer Rezeptur eine Vertragsbrauerei.

Sie selbst haben an der TU München in Weihenstephan-Freising studiert. Hält die  Fakultät Osnabrück einem Vergleich stand?

Wir haben das 100 Prozent passende Umfeld für Studierende: Wir bieten das Komplettsortiment für alle, die ihre Karriere in der Agrar- und Ernährungsbranche oder Landschaftsarchitektur starten möchten. Die Unternehmen in der Stadt und im Umland stellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also auch im vor- und nachgelagerten Bereich, sehr viele Menge Einstiegsoptionen. Und auch im Bereich Forschung und Transfer ist die Fakultät sehr erfolgreich. Neben einer großen Zahl an einzelnen Forschungsaktivitäten sind insbesondere der Forschungsschwerpunkt zum Thema Zukunft Lebensraum Stadt Urbane AgriKultur als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt sowie der gemeinsam mit der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik getragene Forschungsschwerpunkt Zukunftsfähige Agrarsystemtechnologien zu nennen.

Das Interview führte Christiane Siemann

 

Bachelorstudiengänge

Baubetriebswirtschaft Dual (B.Eng.)
Bioverfahrenstechnik in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft (B.Sc.)
Freiraumplanung (B.Eng.)
Ingenieurwesen im Landschaftsbau (B.Eng.)
Landschaftsentwicklung (B.Eng.)
Landwirtschaft (B.Sc.)
Ökotrophologie (B.Sc.)
Berufliche Bildung Teilstudiengang Ökotrophologie (B.Sc.)
Produktionsgartenbau (B.Sc.)
Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion (B.Eng.)
Wirtschaftsingenieurwesen im Agri- und Hortibusiness (B.Eng.)

Masterstudiengänge

Agrar- und Lebensmittelwirtschaft (M.Sc.)
Boden, Gewässer, Altlasten (M.Sc.) in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück
Landschaftsarchitektur und Regionalentwicklung (M.Eng.)
Lehramt an berufsbildenden Schulen Teilstudiengang Ökotrophologie MLO (M.Ed.)
Management im Landschaftsbau (M.Eng.)
Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft (M.Sc.) in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster/Fachbereich Ökotrophologie

Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte

Neue Angebote zur Weiterbildung entstehen derzeit an der Fakultät. Denn das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Netzwerk für Agrarkarrieren Niedersachsen, eine Kooperation zwischen der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück und der Fakultät für Agrarwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen. Im Wettbewerb Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen werden die Osnabrücker mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert, damit sie neue Weiterbildungsangebote für Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen entwickeln und erproben können. So sind beispielsweise für die Geflügelwirtschaft ein neuer Master-Studiengang sowie Zertifikatskurse geplant. Auch ein berufsbegleitender Bachelor-Studiengang mit Schwerpunkt „Produktmanagement Agrarwirtschaft“ ist Teil des Projekts. Zertifikatskurse und offene Weiterbildungsformate ergänzen bald die Angebote der Fakultät.

Promotion

Wer in den zahlreichen Forschungsprojekten der Hochschule Osnabrück gerne promovieren möchte, kann dies unter bestimmten Voraussetzungen in Kooperation mit verschiedenen Universitäten. Derzeit zählt die Hochschule  rund 100 Doktoranden, wobei rund ein Viertel der Vorhaben an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur angesiedelt ist.


 

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