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Interview: Was macht ein Fütterungsberater?© AHRHOFF GmbH

18.08.2023 Amelie Keller

Interview: Was macht ein Fütterungsberater?

Ein Fütterungsberater hat sehr viel vielschichtigere Aufgaben als einen Landwirt nur zur optimalen Fütterung zu beraten. Wir durften dieses spannende Berufsbild kennenlernen und Rainer Kossmann von der AHRHOFF GmbH ein paar Fragen stellen. Erfahre in diesem Interview mehr!

1. Welche Ausbildungs- oder Studienrichtungen sind Voraussetzung, um Fütterungsberater zu werden?

Rainer Kossmann:

Die Ausbildungs-Voraussetzungen für den Job als Fütterungsberater/in sind bei uns unterschiedlich. Im Kollegenkreis sind sowohl promovierte Agrarier als auch Quereinsteiger zu finden. Ich persönlich habe nach dem Abitur Landwirt gelernt und anschließend meinen Bachelor- und Masterabschluss an der Hochschule Osnabrück absolviert.

Ich denke, es ist für diesen Job vorteilhaft, einen praktischen Bezug zur Landwirtschaft zu haben. Gerade im persönlichen Gespräch mit den Landwirtinnen und Landwirten ist es unheimlich wichtig, einen authentischen Praxisbezug vorweisen zu können. Natürlich hilft mir das Studium dabei, die komplexen Zusammenhänge der Fütterung zu verstehen und entsprechende Schlüsse zu ziehen. Bei komplexen Themen kann ich mich aber auch jederzeit an meine Kollegen wenden. Dieser Austausch ist wichtig und sollte in jedem Unternehmen gefördert werden.

2. Wie sehen typische Aufgaben im Arbeitsalltag bei Ihnen als Fütterungsberater bei AHRHOFF aus? Und wo sind Sie unterwegs?

Rainer Kossmann:

Mein Arbeitsalltag bei der Firma AHRHOFF gliedert sich in Büro- und Außendienstarbeit. Stand anfangs noch vor allem die Kundenakquise in meinem Gebiet im Vordergrund (dem Landkreis Osnabrück sowie angrenzend die Kreise Diepholz und Vechta), so ist die Akquise mit der Zeit fast verschwunden und ich fahre an 2-3 Tagen in der Woche meine Bestandskunden an.

Dabei werden aktuelle Themen oder auch Problemstellungen besprochen, wie beispielsweise anstehende Futterwechsel, Rationsanpassungen, Prüfung der Pansengesundheit sowie Fragen des Managements. Manchmal stehen zwei, an manchen Tagen aber auch drei bis vier Betriebsbesuche pro Tag an. Die Vor- und Nacharbeit im Büro ist dabei nicht zu unterschätzen, so dass ich pro Woche mindestens zwei Bürotage einplane.

Interview: Was macht ein Fütterungsberater?
Rainer Kossmann bei der Arbeit mit der Schüttelbox zur Kontrolle der Strukturverteilung in der Ration (© AHRHOFF GmbH)

3. Welche weiteren Fähigkeiten sind vorteilhaft, um den Job als Fütterungsberater bei AHRHOFF auszuüben?

Rainer Kossmann:

Jede Beraterin und jeder Berater entwickelt sicherlich seine ganz persönlichen Stärken. Ein gutes Auge für das Tier ist immer von Vorteil. Auch ein hohes Maß an Kontaktfreudigkeit ist wichtig, schließlich hat man es immer direkt mit dem Kunden zu tun. Ein gutes Organisationstalent ist für die Planung der Arbeit ebenso von Vorteil, aber da wächst man mit der Zeit rein und alle Kollegen arbeiten da ganz unterschiedlich und entwickeln ihre eigenen Arbeitsweisen.

4. Welche Herausforderungen birgt der Job?

Rainer Kossmann:

Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Wir arbeiten im direkten Kundenkontakt und sind auf die Natur angewiesen, somit kann man nicht pauschal auf diese Frage antworten. Vielmehr geht es darum, sich täglich den neuen Herausforderungen zu stellen und seinen persönlichen Weg zu finden, diese zu meistern.

5. Was fasziniert Sie am meisten an Ihrem Beruf?

Rainer Kossmann:

Jeder Tag ist anders, es kommt keine Langweile auf. Der Alltag ist unheimlich vielfältig. Daher ist es mir auch wichtig, keinen reinen Verkaufsjob auszuüben. Bei AHRHOFF steht neben der Rationsberechnung mit unseren Futtersupplementen auch die Beratung im Mittelpunkt. Da die Forschung noch lange nicht am Ende ist, wird sich auch meine Arbeit und mein Know-How ständig weiterentwickeln.

Für den Austausch neuester Studienergebnisse pflegt AHRHOFF einen intensiven Kontakt zu internationalen Beratern und Wissenschaftlern. Neue Erkenntnisse aus der Forschung gilt es dann hier auf unsere Kundenbetriebe zu tragen und dort in die täglichen Abläufe zu integrieren.


Landwirtschaft oder Agrarwirtschaft studieren

Du bist dir unsicher ob du wie Rainer Kossmann Landwirtschaft studieren sollst oder doch Agrarwirtschaft? Wir haben die wichtigsten Facts und Unterschiede für dich zusammengefasst.


6. Welche Ratschläge würden Sie einem Berufseinsteiger geben, der als Fütterungsberater arbeiten möchte?

Rainer Kossmann:

Überlege Dir, was Du machen möchtest. Setzt Du den Fokus auf den Verkauf, gehört das etwas abgedroschene „Klinkenputzen“ eher zum Alltag. Willst Du aber richtig was bewegen, schaue Dir den potenziellen Arbeitgeber gut an. Wie hoch ist der Anteil an Beratung? Wie selbständig kannst und musst Du arbeiten?

AHRHOFF bietet aus diesem Grund jedes Jahr gratis Seminare für Studenten an, um in die umfangreiche Arbeit hineinzuschnuppern. Auch durch Praktika erhalten Studierende einen sehr guten Eindruck, was auf einen zukommt.

7. Wie schätzen Sie die Einstellungschancen für Absolventen ein?

Rainer Kossmann:

Die sind sehr gut. Wer Lust auf diese Art der Arbeit hat und dies auch entsprechend rüberbringen kann, hat gute Chancen auf einen großartigen Arbeitsplatz. Ein Einstieg bei uns ist auch immer mit einer intensiven und umfangreichen Einarbeitungszeit verbunden.


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